2012 a review

Das Jahr 2012 ist nun schon ein paar Wochen vorbei und ich finde leider erst jetzt die Zeit, um noch einmal über Alles, was passiert ist, und über die vielen wunderbaren Hochzeiten nachzudenken. Wir sind in den letzten Wochen umgezogen, und darum haben mich sehr viele Dinge vom Schreiben dieses Posts abgehalten. Wir treffen so viele verschiedene Menschen und erleben so unterschiedliche Tage, die alle einzigartig sind. Wenn ich so auf die vielen Hochzeiten zurückblicke und über die Zeit nachdenke, die ich mit jedem Brautpaar verbracht habe, dann werde ich ein bisschen melancholisch, wie schnell die Zeit vergeht, und das all die Erwartungen an den Tag echte Emotionen und Momente wurden, die sie niemals vergessen werden. Wenn ich all diese wundervollen Momente betrachte, dann fühle ich mich wie eine Historikerin, die die Geschichte ihres Brautpaares und deren Liebe in Bildern erzählen darf. Ihre Kinder und Enkelkinder werden sich die Bilder ansehen und sie werden ihnen Geschichten über die Liebe erzählen, denn mit Liebe hat ihre Geschichte begonnen.

Ich würde am liebsten alle meine Lieblingsbilder aus 2012 zeigen, aber ich befürchte, das würde die Kapazität meines Blogs sprengen. 2012 war ein Jahr der internationalen und sehr intimen Hochzeiten, ein Jahr der Veränderungen für mich persönlich und für meine Firma, es war ein Jahr des Abschied Nehmens,des Findens neuer Freunde und des Erlangens wahrer Freundschaften.

Dies sind die TOP 10 meiner persönlicher Erfahrungen für 2012

Die größte Herausforderung in 2012

Die ergreifendste und zugleich härteste Erfahrung war das Fotografieren der Beerdigung der Mutter einer meiner besten Freundinnen – ihre Familie war so dankbar, dass ich diesen Tag fotografiere, dass ich mich fühlte als wäre ich Teil ihrer Familie. Ich hatte das Gefühl das dies das Mindeste war, was ich für sie tun konnte – aber es hat mich Wochen gekostet, um die Emotionen die mich während des Fotografierens an diesem Tag übermannt haben, zu verarbeiten, da ich so nah dabei war.

Das Spannendste in 2012

Meine erste Ausstellung war definitiv eine aufregende Sache in diesem Jahr -mein erstes kleines Studio zu eröffnen war mindestens genauso aufregend !

Größte Entdeckung in 2012

Ich habe herausgefunden, das Wandern eine super Möglichkeit ist, um den Kopf frei zu bekommen und die Natur um mich herum zu erleben.

Größte Inspiration in 2012

Das Buch „Vanity Fair Iconic Portraits“

Bestes Buch in 2012

The girl with the dragon tattoo – Stieg Larsson

Das Romantischste in 2012

Wir feierten unser 10-Jähriges ( ist das zu glauben – Z-E-H-N Jahre ? )

Neue Technologie 2012

So unbedeutend es auch zu sein scheint. Aber der Wechsel vom iPhone 3 zum iPhone 5 hat meine Welt wirklich verändert

Lustigster Moment in 2012

Als mein Bruder mir davon erzählte, wir er seinen Chef mit kleinen technischen Nickeleien in den Wahnsinn treibt – ich habe wirklich Tränen Gelacht, bis mir das Gesicht weh tat.

Ich bin dankbar für

Ich könnte hier eine wirklich sehr lange Liste von Dingen erstellen für die ich sehr dankbar war in 2012, aber ich möchte mich speziell bei allen alten und neuen Freunden bedanken, die mich in diesem Jahr so treu begleitet haben. Menschen die mich dazu ermutigt haben, mein Bestes zu geben, die mich immer voran getrieben haben und mir immer wieder die Augen geöffnet haben, für neue Ideen, und Menschen die einfach nur meine Freunde waren, ohne jemals übers Geschäft zu sprechen.

Bestes Essen in 2012

Ohne Zweifel war das in Puerto Mogan auf der Insel Gran Canaria in einem kleinen italienischen Restaurant Namens N‘Enoteca

 

Und natürlich möchte ich euch auch ein paar Fotos aus 2012 zeigen – also, Los geht´s, dies sind die Fotos, die mich und meinen Stil im Jahr 2012 am besten beschreiben.

 

Top 10 Fotos, die das Jahr 2012 geprägt haben

Intimität ist ein sehr wichtiger Faktor für meine Portraits am Hochzeitstag. Ich möchte dem Brautpaar die Möglichkeit geben, sich zu entspannen und einen Augenblick nur für sich zu haben. Ich möchte, dass für einen kleinen Moment die Zeit still steht, um sie die Zweisamkeit genießen zu können – meistens ist dies der einzige Moment am Tag, wo es möglich ist.

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2012 war für mich das Jahr in dem die Eleganz zurück kam. Meine Bilder sind nicht besonders albern oder lustig – sie zeigen eine natürliche Eleganz und so sind auch die Bräute die ich fotografiere, sie sind anmutig und elegant.

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Dieses Jahr habe ich hart an den Worten gearbeitet, die meinen Stil beschreiben. Ich habe 2012 begonnen mit den Worten intim, emotional, elegant und natürlich, aber je häufiger andere Menschen etwas über meine Bilder sagten umso häufiger fiel das Wort melancholisch. Seitdem ich die Melancholie in meinen Bildern wiederfinde, verstehe ich,  warum mich gerade die alten Fotografien aus Paris am meisten inspirieren.

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Meine Hochzeitsbilder waren immer emotional. Das war das Wort was immer zu meinem Stil gehörte. Gestohlene Momente zu finden und diese aus der Distanz einzufangen war eines der Ziele in dieser Saison. Das Ergebnis dieser gefangenen Momente zu sehen macht mich sehr glücklich.

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Trotz der vielen Vintage-Trends, die man im Moment so online sieht ( die ich wirklich mag – keine Frage – sie sind sehr schön ) möchte ich gerne zeitlose Fotos erschaffen. Ich möchte, dass sich die Kinder und Enkelkinder beim Betrachten der Bilder an die Geschichten des Tages erinnern die sie gehört haben, ohne von Bearbeitungstrends oder sonderbaren Posen abgelenkt zu werden. Zeitlosigkeit ist etwas sehr persönliches, und vielleicht ist mein Verständnis von Zeitlosigkeit anders als Eures. Was ich zeigen will, sind tiefgreifende und authentische Fotos die Gefühle zeigen – und Gefühle sind für mich zeitlos.

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2012 habe ich Brautpaare begleitet, die sehr viel über die Details und ihren Tagesablauf nachgedacht haben, um einen Hochzeitstag zu planen, der komplett zu ihnen passt, ohne einfach nur Dinge zu tun, die man von ihnen erwarten würde. Diese speziellen Details über die das Brautpaar so sorgfältig nachgedacht hat, machen den Tag zu IHREM Tag und helfen mir, ihre besondere Geschichte zu erzählen. Dies ist eine Erkenntnis, die ich wirklich sehr mag und die ich unterstütze wann immer ich es kann – im Gespräch vor der Hochzeit, beim Empfehlen anderer Lieferanten die zu ihrem Tag passen und auch durch die Geschichte, die ich mit meinen Bildern erzähle.

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Der zweite Blick. In 2012 war Conrad bei immer mehr Hochzeiten dabei.  Als ein Mensch, der von Natur aus eher logisch und mathematisch als kreativ ist, hat er mir bei den Hochzeiten einen ganz anderen Blickwinkel gezeigt. Während ich versuchte, alle wichtigen Bilder und den Tag einzufangen, stand er irgendwo im Hintergrund und hat Momente eingefangen, die ich niemals hätte sehen können. Seine Bilder sind die perfekte Ergänzung zu meiner Fotografie.

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Schenke dem Bräutigam mehr Aufmerksamkeit. In den letzten Jahren als Fotografin bekam ich nur selten die Gelegenheit, den Bräutigam zu fotografieren. Da ich die Vorbereitungen der Braut festhalten musste, ging das einfach nicht. Dieses Jahr habe ich versucht, immer wenigstens ein besonders starkes Portrait von jedem Bräutigam zu bekommen. Weil wir schon so viele Bilder haben, die ihn liebend, weinend und lachend zeigen, verdient er auf jeden Fall ein cooles Portrait von sich an seinem Hochzeitstag ohne Blumen, Schleier und romantische Musik.

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Portraits machen für die Enkelkinder. Wenn ich Hochzeitsbilder meiner Großeltern betrachte, dann hätte ich dort auch gern ein Portrait nur von meiner Großmutter gehabt. Ein Foto das ihre einzigartige Schönheit an ihrem Hochzeitstag zeigt.  Mit diesem Gedanken im Hinterkopf fotografiere ich meine Bräute – weil ich nur ein gemeinsames Foto meiner Großeltern habe.

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Durch den Umzug zurück nach Deutschland und näher zu meiner Familie, habe ich viel darüber nachgedacht, was Familie für mich bedeutet. Wenn ich eine Braut zusammen mit ihrer Mutter bei der Vorbereitung oder mit ihrem Vater sehe, wie sie durch den Mittelgang laufen, dann kann ich nicht verhindern, das mir die Tränen in die Augen steigen, weil mich das wirklich berührt. Familienmomente sind sehr kostbare und spezielle Momente, wenn man weit weg ist. Und so wird ein Familienfoto – ein Moment zwischen Braut, Bräutigam und ihren Eltern – mein letztes Foto der Top 10 2012.

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