Wie Alles begann…

Guten Morgen,

in letzter Zeit habe ich einige Mails bekommen in denen ich gefragt wurde, wie ich eine Fotografin geworden bin. Ob ich es gelernt habe, wie ich meine eigene Firma gegründet habe, und ob ich Fotografen, die am Anfang stehen Tipps geben kann. Das mache ich natürlich sehr gern.

Dies ist die Geschichte „Wie Alles begann“

Als ich 15 war habe ich angefangen die Kamera meines Vaters mit einem Ilford schwarz-weiß Film zu benutzen und habe meine Freunde fotografiert. Ein Jahr später war ich mir sicher – ich werde Fotografin werden und ich konnte mir nicht mehr vorstellen irgendetwas anderes zu machen. Also ging ich zur Bank,hob all mein Erspartes ab und kaufte mir ein kleines Fotolabor um meine Bilder selbst entwickeln zu können. Ich verdunkelte die Kellerfenster im Hause meines Vaters und schloss mich tagelang  im Badezimmer meiner Mutter ein um meine Fotos zu entwickeln. Mit der Zeit lernte ich durch ausprobieren und Bücher, wie ich die Geräte und Flüssigkeiten benutzen musste.  Ich denke das die digitale Revolution in den Augen meiner Eltern das Beste war, was je passieren konnte. Meine Mutter bekam ihr Badezimmer zurück und wurde von all den Chemikalien befreit, mein Vater konnte seinen Keller wieder erhellen und wir brauchten nie wieder schwarze Pappen für die Fenster. Als ich die Schule beendet hatte, habe ich mich dagegen entschieden eine Ausbildung zur Fotografin zu machen, da der Markt komplett überflutet war von Fotografen und ich wusste das die Chance einer der Fotografen zu werden, die mit ihrer Kunst ihren Lebensunterhalt bestreiten können sehr klein war. Also entschied ich mich für meine zweite große Leidenschaft – Sprachen. Ich studierte International Business and Languages in Enschede. Während all dieser Jahre habe ich nie aufgehört zu fotografieren und als ich nach Paris zog, kaufte ich meine erste digitale Kamera, die Canon 350D. Ich habe diese Kamera, die  mit mir in so viele verschiedene Länder gereist ist, und die Basis meines kleinen Unternehmens war noch immer. Sie erinnert mich an die Zeit als Fotografie für mich nur ein Hobby war, und ich mit der Fotografie mein erstes Geld verdiente. (Meine erste Hochzeit habe ich schon vor dieser Zeit fotografiert, denn ich erinnere mich noch das ich sie auf Film fotografierte.)

Ich fing nach meinem Studium an in einer Firma zu arbeiten und es gefiel mir. Ich arbeitete im internationalen Marketing einer Firma die Beamer und Projektoren verkaufte und so waren Fotozeitschriften eine unserer Hauptgebiete für Werbung. Darum bekam ich all diese schönen Zeitschriften und es war meine Aufgabe sie zu lesen und immer auf dem neuesten Stand der Entwicklungen zu sein. Während dieser Zeit baten mich die Geschwister von Freunden ihre Hochzeit zu fotografieren. Sie haben mich dann  wiederum an ihre Freunde weiterempfohlen, und so bekam ich meine ersten Kunden. Durch die Krise in 2008 waren wir gezwungen uns neue Jobs zu suchen und ich ergriff die Gelegenheit eine 4 Tage-Stelle anzunehmen, um am fünften Tag der Woche Zeit zu haben meine eigene Firma aufzubauen – neben einer  Vollzeitstelle (wenn ich meine Ãœberstunden mal mit einrechne).

In 2009 habe ich dann meine Firma gegründet, da der Sommer schon gut mit Hochzeiten gefüllt war.  Damals habe ich zum ersten Mal darüber nachgedacht, wie es wäre nur noch Hochzeiten zu fotografieren. Alles was ich verdiente investierte ich sofort in meine Ausrüstung, wie eine bessere Kamera, bessere Objektive und eine neue Website. Durch die Empfehlungen und meine Kenntnisse im Online-Marketing aus meinem Job hatte ich sogar schon die ersten Buchungen für 2010, und so schien mein Traum immer näher zu kommen. Das bedeutete aber auch das ich zusätzlich zu meinem täglichen Vollzeitjob auch noch Abends und am Wochenende für meine eigene Firma arbeiten musste. Es war eine aufregende Zeit und ich möchte wirklich keine Minute davon missen, aber es war somit kaum noch Zeit vorhanden, die ich mit meiner Familie und Freunden verbringen konnte. Es musste sich was ändern. Aber verdiente ich wirklich genug Geld, um meinen Job zu kündigen? War ich mir sicher, dass ich die kommenden Jahre auch gut gebucht sein würde? Es waren eine Menge Fragen und Sorgen die mir damals schlaflose Nächte bereiteten und meinen Traum dumm und kindisch erscheinen ließen.

In 2010, als die Saison 2011 gut komplett gebucht war, habe ich den Schritt gewagt – ich kündigte meinen Job und wurde eine selbstständige Fotografin. Dies ist meine kleine Geschichte über Lernen, Leidenschaft, sehr harte Arbeit um einen Traum wahr werden zu lassen und die Geschichte von schlaflosen Nächten und der Frage, ob der nächste Monat gut genug wird um zu überleben.

Wenn ich heute manchmal neben Conrad sitze und neue Herausforderungen auf uns zukommen und mir der Mut und die Kraft fehlt, um Licht am Ende des Tunnels zu sehen, dann blicke ich auf diese aufregenden Jahre zurück – als ich Vollzeit arbeitete und mit Mut und Zuversicht,  meine eigene Firma gründete.

 

[quote]I am not  telling you it is goint to be easy – I am telling you it is going to be worth it – Art Williams[/quote]

 

Ich hoffe das beantwortet einige eurer Fragen.